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Weihnachten unter Palmen

hier im sueden von indien ist ein bunter mix aus verschiedenen menschen, ihren kulturen und religionen anzutreffen. in kovalam, dem dorf, in dem ich nun seit einem monat zuhause bin, sind die christen in der mehrheit, aber nur ein-zwei kilometer weiter suedlich steht eine riesen moschee beim fischerhafen und auf der anderen seite des hafenbeckens hat sich ein christlicher dorfteil gebildet.
dazwischen liegt ein fahrt von einer viertelstunde mit dem beliebtesten verkehrsmittel, dem tuk-tuk. eine dreiraedrige kutsche, bei der der fahrer vorne mit einem lenker wie bei einer vespa dirigiert und hinten drei schlanke personen mehr oder weniger bequem platz finden. obwohl alle der millionen tuk-tuk’s urspruenglich ein und dasselbe modell gewesen sind, ist im laufe der zeit jedes der gefaehrte zu einem echten unikat geworden, das sowohl zum eigentlichen zwecke des transportes genutzt wird, aber auch sowas wie die zweit-wohnung des fahrers und ein spiegelbild seiner religion darstellt.

neben der christlichen und der islamischen religion ist immer und ueberall auch der hindu-glaube ein zentrales element, das sich beispielsweise in form des „erschaffers und zerstoerers“ shiva zeigt. ebenso omnipraesent ist der elephantenkoepfige ganesha, der in keinem hausaltar fehlen darf und oftgenug gleich neben dem mit stark indischen gesichtsmerkmalen ausgestatteten jesus am kreuz oder der in bunte sari’s gehuellten mutter maria platziert ist. die meisten menschen leben hier in einer atmosphaere der toleranz gegenueber allen mitmenschen, ausser wenn sie sich in fundamentalistischen kreisen bewegen.

das gefaehrlichste hier in suedkerala ist allerdings nicht die religion oder die kriminalitaet, gefahr fuer das nackte leben an sich droht hauptsaechlich von oben!
es gibt hier schaetzungsweise 1’857’621 palmen der gattung mit den kokosnuessen. und wenn sich diese aus ueber fuenf metern hoehe unvermittelt loesen und ihre reise den gesetzten der schwerkraft folgend hin zum erdboden antreten, dann sollte man dafuer besorgt sein, saemtliche koepfe aus der voraussichtlichen flugbahn fernzuhalten. ansonsten sieht’s uebel bis vorbei aus!

obwohl man auf einen fluechtigen blick meinen koennte, das der tod vor allem auf der strasse auf nichtsahnende tuk-tuk-pasagiere wartet, passiert in diesem mit keinen worten adaequat zu beschreibenden chaos so gut wie nichts. und die kriminalitaet beschraenkt sich hauptsaechlich auf das ueber’s ohr hauen von touristen beim kauf irgendwelcher souvenirs und dem mitnehmen von nicht mehr benoetigten gegenstaenden aus unvorsichtig liegengelassenen handtaschen oder aus leichtsinnigerweise nicht verschlossenen zimmern.
auf diese weise bin ich selber letzte nacht einiger verbindungen verlustig gegangen, als jemand sich aus meinem unverschlossenen zimmer zusammen mit meinem handy davon machte.
ein richtiger kleiner warnschuss vor den bug, denn der rest, vor allem pass, kreditkarte, flugtickets etc. waren nicht angetastet. und weil ich selber schuld bin und die lektion gleich am folgenden morgen gelernt habe, ist die ganze sache auch schon fast wieder schnee von gestern.
vorderhand ist’s also nichts mehr mit sms-kommunikation, zu gegebener zeit wird sich dann aber ein ersatz dafuer auftreiben lassen und ich werde die nummer hier posten.

soweit mal meine erlebnisse, weiteres folgt in baelde, ihr LIEBEN 🙂

Updated: 16. Dezember 2008 — 12:47

3 Comments

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  1. Danke für den Bericht, unbekannterweise, und viel Glück beim Kokosnuss-(Weihnachtskugeln) Ausweichen.
    Bei uns ist heute grau und kalt, Kühlschrankwetter.
    Auf meinem Altar steht auch ein Ganesha neben einer Aphroditen-Seife, der Ganesha als Symbol für die männliche Seite der Götterwelt.
    Liebe Grüsse und gute Reise noch 🙂 Bhiat’s euch
    Ethra

  2. hallo reto
    das ist ja ziemlich uebel mit deinem handy, aber schicken kann ich dir ja wohl keines. für die kommunikation bleibt uns ja immerhin noch diese moeglichkeit.
    also dann, alles gute und pass bigoscht auf die nuesse (kokos) auf!
    liebe gruesse
    papi und nela

  3. Hallo Reto

    Endlich habe ich über Sepp herausgefunden wie man Dir schreibt.
    Ich finde Deine Mails interessant und lese sie fleissig.
    Wir hoffen, dass es Dir gut geht und dass Du gesund und munter bist.
    Wir wünschen Die eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch.
    Ich hoffe es klappt. Bis bald wiedr einmal.

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