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Coaching, Gebäudetechnik, Projektleitung, Indien

Besuch aus der Schweiz

in der letzten märz-woche hatten wir hohen besuch von unserem schweizer stiftungspräsidenten. er reist zusammen mit seiner frau und einem weiteren mitglied des stiftungsrates für eine gute woche nach indien, um sich vor ort über den stand unserer laufenden und geplanten projekte ein bild zu machen. in der region rajahmundry besuchten wir das dorf prattipadu, in welchem wir 7 mädchen aus einem staatlichen wohnheim beim besuche der schule unterstützen. und wir nahmen uns dieses mal auch wieder etwas zeit, mehr vom leben in indien zu sehen. so führte die reise nicht über die highway’s sondern durch die endlosen felder mit reis, chilli, baumwolle und zuckerrohr, den landwirtschaftlichen hauptprodukten des staates andhra pradesh. wir machten halt bei einer zuckermühle, wo wir den ganzen entstehungsprozess des braunen goldes mitverfolgen konnten und uns am ende vom vorzüglichen geschmack des rohzuckers beeindrucken liessen. im extremen kontrast dazu befand sich dann anschliessend der zustand des staatlichen wohnheims und die lebensumstände der dortigen mädchen, die für unser europäisches verständnis selbst für tiere als bedenklich gelten würden.
es folgte eine reise per auto ins rund 200 km süd-westlich gelegene perecherla, in unser neues skilltraining-center. auf dem weg konnten wir wiederum so manche eindrucksvolle situation erleben, beispielsweise die sehr eigenwillig und bis an die absoluten grenzen beladenen fuhrwerke, teils lastwagen, teils autorikshaw’s, teils ochsenkarren aber auch fahrräder oder einfach nur menschen, die unter ihrer last meist gar nicht mehr zu erkennen waren. so entstand häufig der eindruck eines sich von selbst bewegenden heustocks.
aber auch die vielen szenen am strassenrand gaben häufig zu denken. frauen in hübschen sari’s, die zusammen mit ihren kleinen kindern unter provisorisch aus blättern gefertigten sonnenschützen unmittelbar am strassenrand mit hämmern steine zerkleinern. alles durch den dichten staub in eintöniges und die lunge verklebendes, nur schon vom zuschauen krank machendes grau gehüllt. ganze landstriche, in denen das sonst so üppige grün der vegetation und die bunten farben der kleider in eine graue mondlandschaft verwandelt, die immer wieder von den explosionen in den steinbrüchen erschüttert wird und in neuerlichen staubwolken versinken.
arbeiterkolonnen, zu zwei dritteln aus frauen und mädchen bestehend, die entlang der hauptstrassen von hand gräben ausheben um den leitungen der grossen telecom-firmen neue einkommens-gebiete zu erschliessen. menschen, die 100erte kilometer fern von ihren dörfern unter der prallen sonne den ganzen tag schwerste körperliche arbeit verrichten und abends in provisorischen blätterhütten oder plastik-zelten gleich neben der strasse ihr leben fristen. durch mangelnde verdienstmöglichkeiten in ihren heimatlichen dörfern dazu gezwungen…
wir halten ab und zu an und sprechen mit den leuten. aus den gesprächen erfahren wir von den problemen der bevölkerung und daraus wiederum ergeben sich ansätze für neue lohnende projekte und auch die motivation, unsere arbeit hier in indien fortzusetzen.
es ist nach wie vor bitter nötig, das die westliche welt nicht nur die kostengünstigen produkte aus ländern wie indien importiert, sondern auch verantwortung für die situation der menschen übernimmt, die durch ihr leben und ihre arbeitskraft diese produkte erst ermöglichen. dort, ganz unten in der gesellschaftlichen hierarchie, wollen wir etwas bewegen!

einen wichtigen schritt konnten wir fast ganz zum schluss noch machen. dank des unermüdlichen einsatzes und der kontakte von mr. mukkanti war es uns möglich, am sonntag abend den minister for secondary education in guntur zu treffen. dank der vorbereitung konnten wir durch die vielen anwesenden anderen bittsteller hindurch und vorbei an mit maschinenpistolen bewaffneten sicherheitsleuten zu einer privataudienz mit Sri D. Manikya Vara Prasada Rao. er hörte uns sehr aufmerksam zu als wir von unseren plänen und unserem engagement berichteten und sagte uns seine volle unterstützung beim erstellen von weiteren wohnheimen zu. darüber hinaus schlug er eine bestimmte gegend zwischen guntur und hyderabad als mögliche neue standorte vor und versprach uns, das wir das nötige land von der regierung zur verfügung gestellt bekommen würden.
nun machen wir uns also daran, neue standorte zu evaluieren und unsere projekte weiter voranzu treiben.

ein weiteres highlight aus den vergangenen tagen ist die tatsache, das wir nun über eine durch mr. mukkanti präsidierte eigene NGO-society verfügen. die übernahme der seit 2002 bestehenden „village rehabilitation and development society“ konnte nach einem guten jahr intensiven bemühens mit dem erteilen der offiziellen betriebsbewilligung gefeiert werden. nun wird bald ein board-meeting mit neuwahlen stattfinden und einige weiter bewilligungen wird beantragt und ein neuer name muss gefunden werden. dann geht’s erst richtig los!

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Updated: 7. April 2010 — 8:28

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