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Coaching, Gebäudetechnik, Projektleitung, Indien

Schwimmhäute und Chilli

das indien immer wieder für eine überraschung gut ist habe ich schon langsam verinnerlicht. das es aber auch noch wirklich überraschende uberaschungen gibt.. 😉
nach dem viel zu trockenen herbst letztes jahr erleben wir nun das pure gegenteil.
seit mitte oktober schon haben wir hier eigentlich recht wenig sonne gesehen, aber abgesehen von ein paar wenigen regenfällen war’s eigentlich ganz ok denn so blieben auch die temperaturen zwischen 30° und 35° im erträglichen rahmen. seit ende letzter woche aber hat sich das ganze ziemlich verändert und wir hatten 2einhalb tage dauerregen und eine abkühlung auf knappe 24°. zusammen mit dem stetigen wind ergaben sich dabei gefühlte 18° grad und das ist für hiesige verhältnisse arschkalt! so sind denn auch die meisten (natürlich inklusive mir) mit triefender nase am husten und trinken den chai momentan am liebsten mit viel ginger.
heute donnerstag war dann endlich wiedermal die sonne am himmel und wir machten alle fenster auf um die bis ins bett gekrochene feuchtigkeit der letzten tage etwas zu vertreiben. allerdings war dann schon beim zeitunglesen wieder etwas ernüchterung da, denn die meterologen rechnen mit starken stürmen bis zu cyclon-stärke, die am wochenende auf die küste am bengalischen meer zwischen chennai und kolkata treffen. also so etwa im gebiet wo wir uns aufhalten. wir sind da zwar sicher, denn wir sind ca. 80 km vom meer entfernt und haben ja auch ein stabiles haus, allerdings weiss man noch nicht genau wie sich die ganze sache an der küste, in unseren beiden dörfern gandhipuram und balakothaia, auswachsen wird. sie liegen beide sehr nahe am meer und in einer region, die schon in den vergangenen tagen überdurchschnittlich viel regen abbekam.
viel neue feuchtigkeit scheint uns so aber auf alle fälle sicher, und das behindert natürlich auch unsere reisetätigkeit enorm, denn die sonst schon eher bescheidenen strassenverhältnisse kippen bei regen ganz schnell in den status „unpassierbar“. wir hoffen aber, das wir die wichtigsten dinge nochmals etwas weiter bringen können, denn nun sind es schon wieder nur noch zwei wochen bis zu meiner rückreise in die schweiz. beat wird dann weiter hier die stellung halten und hoffentlich schon bald mit dem bau des mädchenheims in veldurthy beginnen können, allein hier sind wir auch noch nicht ganz durch mit dem gang durch die verschiedenen instanzen und dies ist erfahrungsgemäss immer einer der grössten unsicherheitsfaktoren im bezug auf die zeit.

was jedoch sicher ist, ist die freude und vermehrungsfreude der hiesigen moskito-population. in den zahlreichen tümpelchen wimmelt es von larven, die jetzt wohl einfach noch darauf warten, dass sich das wetter bessert um dann mit voller wucht auf die gesamte umgebung loszugehen. die inder haben da ein recht interressantes aber höchst uneffektives mittel dagegen. es handelt sich um eine transportable rauchkanone, die mit einem höllenlärm ein gemisch aus petrol und chemikalien verdunstet und in riesige stinkende wolken verwandelt. die wirkungslosigkeit konnten wir gut beobachten, denn unser gesamtes center wurde voll zugenebelt, so dass alle bewohner fluchtartig aufs dach rannten…. alle bewohner? nein! die moskitos blieben unbeindruckt von der ganzen aktion! einmal mehr: incredibel india.

Updated: 4. November 2010 — 7:09

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